Sonntag, 28. Juni 2020

Gedankenwelten

In den letzten Tagen wurde ich tatsächlich zweimal gefragt, ob ich nicht langsam genug geforscht hätte; irgendwann müsse doch auch einmal Schluß sein. Zugegeben, diese Fragen kamen von ein und der selben Person. Und doch stellt sich für mich die Frage: Ist das ein Einzelfall?
Mittlerweile habe ich mich selbst befragt, ob ich jemanden fragen würde, ob nun nicht irgendwann einmal genug mit seinem Hobby, seiner Leidenschaft wäre? Meine Antwort lautet: Nein, ich würde nicht.  Ich denke, daß es mir noch nicht einmal zusteht, die Interessen einer anderen Person in Frage zu stellen. So ist doch eine Freizeitaktivität oder eine Berufung kein Projekt mit Anfang und Ende.
In diesem speziellen Fall nun, der Genealogie, handelt es sich meiner Meinung nach sogar um ein Forschungsgebiet, bei dem man nie genug erfahren könnte. Sicherlich hat jeder, der diese Leidenschaft teilt, eine eigene Grenze oder Regel bei der die Forschung nicht mehr weiter betrieben wird (aktuelle Beispiele bei mir a lá "Großnichte 2.Grades der Ehefrau des Urgroßonkels 3.Grades"), doch dürfte sich das, nach meinem Verständnis, auf keine direkte Linie auswirken.
Dem ganzen gegenüber steht eine Phrase aus einem Artikel, den ich ganz zu Beginn der ernsthaften Erkundung meiner Ahnen las. Hier wurde lapidar erläutert, dass jeder ohne Probleme die zehnte Ahnengeneration erforschen könne. Anscheinend befindet sich auch der Verfasser dieses Schriftstückes ganz in einer anderen Forscherdimension als ich, wenn er oder sie sich denn überhaupt dazu zählen kann. Ich persönlich schaffe es in den allerseltensten Fällen bis in die zehnte Generation, kürzlich sogar das erste und bis dato einzige Mal sicher in die elfte. Ich bin jedoch kein Maßstab, dessen bin ich mir auch zu gut bewußt.
So ist es wohl doch müßig, sich mit dieser oder jener Gedankenwelt weiter zu befassen und sich den geduldig wartenden Ahnen zu widmen.
Aktuelle Anzahl direkter Ahnen: 136 (davon 6 vakante).

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